Amateurfunk? Was ist das eigentlich?

Published by dg5kr on Freitag, Dezember 15, 2017

Der Amateurfunk ist ein von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) anerkannter Funkdienst, dem weltweit zahlreiche Frequenzbänder von Langwelle bis in den Gigahertz-Bereich hinein für die Nutzung zugewiesen sind.

Funkamateure müssen zunächst eine Genehmigung erwerben, bevor sie ohne Aufsicht einen Sender in Betrieb nehmen dürfen. Die dafür notwendige Prüfung umfasst Kenntnisse in den Bereichen Technik, Betriebstechnik und Vorschriften.
Nach deren Bestehen erhalten Funkamateure ein individuelles Rufzeichen aus Buchstaben und Zahlen zugewiesen, aus dem das Land hervorgeht. In vielen Ländern ermöglicht das Rufzeichen darüber hinaus eine regionale Zuordnung. Oft enthält es zusätzliche Informationen über die Lizenzklasse des Inhabers.

Funkamateure dürfen Geräte selbst bauen und gekaufte Geräte modifizieren. Auf eine Zulassung oder Prüfung der Geräte wird verzichtet, da der Funkamateur ja in seiner Prüfung einen Sachkundenachweis erbracht hat.
Funkamateure gibt es in fast jedem Land der Erde, lediglich in einigen Diktaturen wie Nordkorea oder Turkmenistan ist der Amateurfunk verboten.

Im Amateurfunk sind Diskussionen über Politik und Religion tabu. Kommerzielle Dienste und Werbung sind verboten, Zugangsbeschränkungen oder zwangsweise Kostenbeteiligungen für Umsetzer oder Gateways nicht zulässig. Solche Stationen werden meist über freiwillige Spenden, mitunter auch von einzelnen Enthusiasten finanziert.
Eine effektive Selbstverwaltung stellt weltweit sicher, dass die zugewiesenen Frequenzbänder möglichst ökonomisch genutzt und gegenseitige Störungen minimiert werden.
Ein großes Problem für den Amateurfunk sind aber kommerzielle, staatliche und militärische Funkstellen, die den Funkamateuren zugewiesene Frequenzen widerrechtlich nutzen und damit oft massive Störungen verursachen.

Für Funkamateure gilt eine Funkverbindung dann als erfolgreich, wenn in beide Richtungen mindestens die Rufzeichen der beteiligten Stationen sowie ein Empfangsbericht erfolgreich übermittelt und die Quittung darüber von der Gegenstelle empfangen wurde.
Der Empfangsbericht (QSL) besteht in der Regel aus einem oder mehreren Ziffern oder Buchstaben, die einem vereinbarten System folgen. Er enthält je nach Betriebsart unterschiedliche, spezifische Informationen über Lesbarkeit, Stärke und Qualität des empfangenen Signals.
Häufig übermitteln Funkamateure noch weitere Informationen, etwa Namen und Standort, eine Beschreibung der verwendeten Geräte oder einen Wetterbericht. Diese Informationen sind aber unerheblich für eine erfolgreiche Verbindung, daher wird zu Beginn einer Verbindung meist als Erstes der Empfangsbericht ausgetauscht und notiert, bevor ein ausgedehnterer Plausch beginnt.

(Quelle: Computereinsatz im Amateurfunk - Jenseits der Rauschgrenze, www.heise.de)
Der gesamte Artikel ist unter http://www.heise.de/ct/artikel/Jenseits-der-Rauschgrenze-291744.html einsehbar.